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Emigranten

Emigranten

Autor: Slawomir Mrozek
Regie: Ludmila Zukassowa (Maly Theater, Moskau)
Premiere: 26.12.1994

 

 



Heimat und Heimatverlust ist zwar das verbale Grundthema des Stückes, aber es geht um mehr. Mrozek stellt den Menschen als "widersprüchlich in sich" dar, die Protagonisten sind nur zwei Seiten einer Medaille. Auf der Bühne in zwei Rollen/Charaktere getrennt, sieht der Zuschauer zwar zunächst fremde Ansichten fremder "Typen". Im Laufe der Handlung kommen sich diese aber sowohl auf der Bühne in einer Art Hassliebe näher, wie auch der Zuschauer selbst in die Welt des Spiels eindringt und sich oft eingestehen muss: Ja, das bin ich! "Nicht das Thema Emigranten interessiert uns, nein. Doch die verblüffende Ähnlichkeit der Figuren und der Situationen unserer Landsleute haben uns auf die Idee gebracht, dieses Stück zu inszenieren." "Slawomir Mrozek zeigt seine literarischen Figuren gerne in existentiellen Doppelsituationen. Viel hat der in Paris lebende Exilpole mit seinen französischen Existentialistenkollegen gemeinsam, aber eines hat er ihnen voraus: Eine messerscharfe, analytische Art, die Dinge literarisch zu fassen und trotzdem immer verstehbar zu bleiben." (Michael Schwarz, Tauber-Zeitung)